Linke wirbt mit riesigem Rententopf gegen die steigende Altersarmut im Landkreis Görlitz

Mit einem riesigen Rententopf wirbt DIE LINKE im Landkreis Görlitz derzeit für ein solidarisches Rentensystem in das alle einzahlen – so auch Politiker*innen und Beamt*innen. Eine kleine Ausstellung (und eine Gesprächsarena) soll Bürgerinnen und Bürgern anregen, über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Rente, aber auch über faire Löhne ins Gespräch zu kommen. Als unzureichend kritisiert wird von der LINKEN die kürzlich im Bundestag beschlossene Grundrente, da sie an vielen Menschen im Osten vorbei geht.

Vor Ort mit dabei sind die Lausitzer Bundestagsabgeordnete Caren Lay, die Landtagsabgeordneten Mirko Schultze und Antonia Mertsching sowie Kreis- und Stadträte der LINKEN.

Die noch vor der Sommerpause im Bundestag beschlossene Grundrente geht an 40 Prozent der Rentnerinnen und Rentner auch in den sächsischen Landkreisen vorbei, da sie mit ihren Wendebiografien kaum auf 33 Beitragsjahre kommen.

DIE LINKE verweist darauf, dass nur ein gemeinsamer und starker solidarischer staatlicher Rententopf allen eine würdige Rente in unserem Land sichern kann und private Rentenversicherungen nur die Taschen der Finanz- und Versicherungsindustrie füllt. Es muss Schluss sein mit den rentenpolitischen Extrawürsten u.a. für Politiker*innen oder Beamt*innen. Entscheidend für eine gute Rente sind auch faire Löhne in den Erwerbsjahren davor. Wer jahrzehntelang im Niedriglohnsektor schuften musste, darf in der Rente nicht auch noch mit dem Gang zum Sozialamt bestraft werden. Mit Maßnahmen wie der Anhebung des Rentenniveaus auf 53 Prozent und einem Mindestlohn von 13 Euro will DIE LINKE gegen die Altersarmut vorgehen. DIE LINKE schlägt zudem eine „Solidarische Mindestrente“ vor, die für Menschen ab 65 Jahren dafür sorgen soll, dass niemand im Alter von weniger als aktuell 1.050 Euro netto leben muss.

Wer heute im Landkreis Görlitz in den Ruhestand geht, hat sich oftmals durch Phasen mit unterbrochenen Erwerbsbiografien, Erwerbslosigkeit oder der beruflichen Umorientierung in den schwierigen Wendejahren gekämpft. Unter der Regierung von Gerhardt Schröder (SPD) wurde ab 2000/2001 mit einer Reform die staatliche Rente geschwächt und das Geschäftsmodell der privaten Rentenversicherung (Riester) im Sinne des Profits für Banken und Versicherungen gestärkt. Zusätzlich wurden Rentenbeiträge abgesenkt sowie die Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre politisch vorbereitet. Seit den Jahren der Agenda 2010 kam es ab den Jahren 2003 zudem zu massiven Kürzungen im sozialen Bereich und zu einer nie dagewesenen Ausweitung des Billiglohnsektors, der bis heute Wirkung zeigt. Die Folgen sind Altersarmut auch im Landkreis Görlitz. Laut dem Zittauer Kreisrat der LINKEN Jens Hentschel-Thöricht reicht für 465 Senioren im Landkreis Görlitz die Rente nicht zum täglichen Überleben. Sie sind auf Grundsicherung im Alter angewiesen. Die Zahl der Betroffenen sei innerhalb eines Jahres um knapp 20 angestiegen. „Es ist bitter, dass Menschen in ihrem Ruhestand nicht von ihrer Rente leben können und zum Sozialfall werden“, erklärt der Zittauer Sozialpolitiker.

Termine:

Donnerstag, 24. September 2020

9 – 11:30 Uhr Rentenaktion gegen Altersarmut in Löbau, Altmarkt
13 – 15 Uhr  Rentenaktion gegen Altersarmut in Görlitz, Marienplatz